Es sieht so aus, als ob das Thema Stadionrasen Rot-Weiss Essen auch in der Rückserie der 3. Liga begleiten wird. Zumindest in den kalten und feuchten Wintermonaten.
Denn beim Testspiel gegen den 1. FC Köln am Samstag (4:4) sah der Untergrund schon vor dem Anpfiff bedenklich ramponiert aus. Speziell zwischen den Strafräumen waren größere Stellen zu sehen, wo nur wenig Rasen zu erkennen war.
Im Laufe der 120 Minuten wurde das immer schlimmer. Jetzt hat es natürlich im November und Dezember wie aus Eimern geregnet und das letzte Heimspiel gegen den Halleschen FC (3:2) liegt erst etwas über zwei Wochen zurück.
Trotzdem war die Qualität des Spielfeldes teils bedenklich. Auch Kölns neuer Trainer Timo Schultz merkte an: "Wir wollen es uns nicht so leicht machen, alles auf die Platzverhältnisse zu schieben. Nach Ballverlusten waren wir zu häufig nicht gut genug in der Absicherung. Daran müssen wir arbeiten, damit wir etwas weniger Risiko in Ballbesitz eingehen und besser positioniert sind, damit wir mehr Leute hinter dem Ball haben."
Wir haben noch keine gute Gesamtsituation
Marcus Uhlig
Der Rasen hat den 22 Akteuren auf dem Feld trotzdem einige Probleme bereitet. Und das haben auch die RWE-Verantwortlichen auf dem Schirm. Auf RS-Nachfrage erklärte RWE-Boss Marcus Uhlig: "Wir haben noch keine gute Gesamtsituation, wir müssen hier in die Analyse gehen. Wir wissen noch nicht, warum das Wasser nicht so abfließt wie es soll."
Mit der Konsequenz: Einige Beobachter fühlten sich in Ansätzen an die Wasserschlacht gegen Freiburg II aus dem April erinnert. Denn der Rasen mutet ähnlich an wie beim damaligen 2:0.
In der Folge wurde viel versucht: Zwei Mal wurde der Rasen ausgetauscht, zuletzt im September.
Denn der Platz war lange Zeit das bestimmende Thema in Essen. Gegen Erzgebirge Aue oder Preußen Münster hatten die Akteure mit dem erstmals neu verlegten Grün erhebliche Probleme. Spieler verletzten sich, es musste gegen Münster sogar eine Pause eingelegt werden, um Löcher zu stopfen.
Bereits damals sagte Uhlig, dass es so nicht weitergehen könne. Er betonte, dass die Rasendrainage seit der Stadioneröffnung nicht modernisiert worden sei. Wasser konnte nicht richtig abfließen. Deshalb wurde in diesem Sommer ein neuer Rasen verlegt, und zwar ein selbst gesäter – das sei billiger, nachhaltiger und robuster als ein Rollrasen, so die einhellige Meinung von Experten.
Die sich als falsch herausstellte, daher im September der neue Rasenwechsel. Doch auch das erst wenige Monate alte Grün hat schon ordentlich gelitten. Keine guten Aussichten für die Freunde des gepflegten Kurzpasses, wenn es in der 3. Liga im Januar, Februar und März zuhause gegen Viktoria Köln, Freiburg II, Ulm, Unterhaching oder den BVB II geht.